Donnerstag, 18. Oktober 2012

Yasmina Khadra - Les sirènes de Bagdad

Les sirènes de Bagdad ist der dritte und abschließende Teil von Khadras Serie zum Dialog zwischen Orient und Okzident, die Vorgänger sind Les hirondelles de Kaboul und L'attentat. Dieses Mal ist die Geschichte im Irak zu Zeiten der amerikanischen Angriffe nach der Jahrtausendwende angesiedelt. Der eigentlichen Geschichte ist ein Prolog vorangestellt, in dem wir den Ich-Erzähler erleben, der la plus grande opération jamais observée en terre ennemie plant. In der Folge blickt er zurück und legt erzählerisch dar, wie aus einem jungen optimistischen Studenten mit großer Zukunftsplänen ein lebensverneinender Gotteskrieger werden konnte.

Wie auch in den ersten beiden Bänden erzählt Khadra eine intensive, traurige Geschichte, die dem Leser aus dem Westen eine völlig neue Welt eröffnet. Das Leben und die Perspektive der irakischen Bevölkerung im Kriegszustand, die kleinen Bausteine, die zu Frustration und Hass führen, die Verzweiflung und Aussichtslosigkeit sind erdrückend. Auch wenn eine fiktive Geschichte erzählt wird, ist es doch so realistisch, dass man nur mit Verständnis auf vieles reagieren kann, was wir in Westeuropa aus der gegnerischen Perspektive aus den Nachrichten kennen.

Khadra ist für mich schon lange die Entdeckung wenn es um Literatur aus dem arabischen Raum geht. Den Titel als Vermittler zwischen den Kulturen hat er als in französischer Sprache schreibender Algerier zu hundert Prozent verdient.

*****/5
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