April – ein Name wie ein Monat. Der der Regen bringt und Sonne, täglich
überrascht und geprägt ist von Unbeständigkeit und zu keiner der Jahreszeiten
wirklich passt. So ist auch das fast erwachsene Mädchen, das in Leipzig zu DDR
Zeiten seinen Platz in der Gesellschaft sucht und nicht findet. Nach einem Selbstmordversuch
zwar den langweiligen Bürojob los, wird sie jedoch die nächsten Jahre mit dem Stempel
„psychisch krank“ und verschiedenen Ärzten verbringen, aber das stört sie
nicht. Wechselnde Männerbekanntschaften, die jedoch alle für sie oberflächlich
bleiben, obwohl der eine oder andere sie aufrichtig liebt. Dann ein Sohn, Julius,
doch auch ihn zu lieben fällt ihr schwer. Das erhoffte bessere Leben im Westen –
auch dies war nur eine Illusion.
Der Roman ist schwer greifbar. Man verfolgt April in ihren
Eskapaden – wenn man die Suche nach sich selbst und dem Sinn des Daseins so
nennen kann. Verständnis für manches – ja, bei ihrer Familienkonstellation und
dem gefangensein in der DDR nachvollziehbar. Dann vor allem im Bezug auf den
Umgang mit ihrem Sohn schieres Unverständnis. April passt in keine Schublade, wie auch der
Roman. Das Mädchen wird älter aber nicht erwachsen. Die macht Erfahrungen,
lernt aber nicht. Sie hat eine gewisse Cleverness und Kunstgespür, zeigt auch
Zuneigung, kann aber weder mit dem einen noch mit dem anderen ein sinnvolles
Leben gestalten.