Angelika Hager schreibt auf Seite 49 des Buches: „Ich wollte
dieses Buch schreiben, weil ich wütend bin.“ – Das merkt man.
Die Autorin holt aus zum Rundumschlag gegen Frauen, die sich
in ein vorrevolutionäres Pseudo-Familienidyll flüchten und dabei vergessen,
dass sie eigentlich über Intelligenz und ausreichend Bildung verfügen, sich
nicht in die totale Abhängigkeit zu begeben. Frauen, die sich selbst reduzieren
auf ihr Äußeres und in der Prinzessinnenrolle voll aufgehen. Frauen, die sich
selbst zum Opfer machen und damit all jenen schaden, die wirklich Opfer von
Diskriminierung und Gewalt werden. Und auch Männer, die Alterskomplexe ausleben
oder vor Weinerlichkeit unerträglich sind.
Natürlich überspannt sie den Bogen und überzeichnet so
manche Situation. Auch die Ausdrucksweise ist bisweilen drastisch, aber die
Aussagen dahinter sind ernst. Eine Aufforderung an die Frauen von heute, sich
nicht in Rollen oder vermeintliche Zwangsentscheidungen zwängen zu lassen –
Mutter des Jahres oder Karriere-Furie – und die Unabhängigkeit und Freiheit,
die in den Jahrzehnten zuvor gewonnen wurde, auch zu nutzen. Ein zwar
unterhaltsamer aber ernst gemeinter Blick auf den Zustand der Frau 2014 – der sich
auch für Männer empfiehlt.