Ein Doppelmord an einem Ehepaar. Keine Einbruchspuren, kein Kampf.
Und ein Sohn auf der Flucht. Der Fall scheint eindeutig und als der Sohn sich
offenbar kurze Zeit später die Klippen hinunterstürzt und ein aussagekräftiger Abschiedsbrief
gefunden wird, gelöst. Doch ein weiterer Mord wirft Fragen auf und bald schon
verstricken sich die Ermittler aus Belfast in einen Skandal ungeahnten Ausmaßes,
der für sie lebensgefährlich wird.
Adrian McKinty versetzt die Handlung nach Nordirland im Jahre
1985. Die Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken sind deutlich
spürbar, es ist ihm überzeugend gelungen, die allgegenwärtigen Anfeindungen,
den Hass und die überall lauernden Bedrohungen gekonnt in die Handlung einzubauen,
um das Klima der damaligen Zeit glaubwürdig widerzuspiegeln. Die Handlung
selbst wird vom Ich-Erzähler getragen, der ein wenig rotzig, aber in seiner
Überzeugung gradlinig den Fall verfolgt, nicht immer auf Vorgesetzte und
Vorgaben Rücksicht nimmt und das Herz am rechten Fleck hat. Trotz all seiner
charakterlichen Schwächen mag man ihn und hätte ihm ein wenig Glück gewünscht,
doch das würde nicht in die Handlung und Zeit passen. Der Fall ist hochgradig
komplex und zieht immer größere Kreise, wird jedoch sauber und glaubhaft
gelöst.