Oh wie schön könnte die Welt sein, wenn jeder eine Arbeit
passend zu Interessen und Intellekt hätt, keiner mehr unglücklich ist, weil
eine Wunderdroge sofort Linderung verschafft und auch keine komplizierten Zweierbeziehungen
mehr zu Tränen führen. Doch nicht für alle ist die Welt perfekt, auch wenn Bernard
als Alpha zur obersten Kaste gehört. Er träumt von einer anderen Welt, die er
in einem der wenigen reservate findet. Von dort bringt er den jungen John mit
in seine Welt und was dieser sich von dieser fortschrittlichen Zivilisation
erhofft, endet in seinem persönlichen Alptraum.
Aldous Huxley’s Roman ist einer der Klassiker der
dystopischen Literatur und auch nach 80 Jahren kein Stück veraltet. Seine
Weitsicht in Sachen technischem Fortschritt ist bewundernswert und sein Spiel
mit Parallelwelten besticht und trifft den Leser ins Mark. Was gerade noch
durchaus als interessante Variante der Moderne gesehen werden könnte,
verwandelt sich gleich in ein Horrorszenario. Eine nicht ganz so schöne neue
Welt, en détail durchdacht, als Reflexionsfläche auch der Welt des 21. Jahrhunderts
immer noch geeignet, einmal innezuhalten und unseren Fortschritt zu überdenken.