1960er Jahre, Bonn, einer kleinen Stadt in Deutschland, die
durch die Teilung plötzlich politisches Gewicht gewonnen hat. England und Westdeutschland
sind gerade dabei sich anzunähern als ein Beamter der britischen Botschaft
spurlos verschwindet und mit ihm geheimes Material, das die Beziehungen schwer
belasten könnte. Alan Turner wird zur Untersuchung des Falls nach Bonn
geschickt. Zunächst vermutet er, dass Leo Harting ein Doppelagent sein könnte
und die Unterlagen den Russen zuspielt, doch bald schon entdeckt er, dass
Harting gänzlich andere Motive hatte, die die junge Bundesrepublik zum Wanken
bringen könnten.
Ein klassischer Spionagekrimi aus der Feder John le Carrés,
der wieder einmal unter Beweis stellt, wie gut er sich im Metier auskennt und
insbesondere die fragile Lage der BRD in den 60ern einzuschätzen weiß. Die Handlung
bietet zahlreiche unerwartete Wendungen und wird am Ende glaubwürdig und sauber
gelöst, so dass keine Fragen mehr offen bleiben und das Agieren der Figuren
durchweg logisch wird. Obwohl als Krimi eher dem leichteren Genre zuzuordnen
wird hier doch ein Stück deutsche Geschichte offenkundig, die dem Roman zu
weitaus mehr Bedeutung verhilft als nur ein paar spannende Lesestunden.