In der Pariser Opéra Garnier lebt ein unbekanntes Wesen. Mit
dem Pächter gibt es einen Vertrag: die Loge 5 gehört ihm und monatlich erfolgen
Zahlungen, dafür geht in der Oper alles seinen geregelten Gang. Doch als die
neuen Hausherren diesen Vertrag nicht fortführen möchten, zeigt das eigenartige
Phantom sich von seiner bösen Seite. Ein Kronleuchter fällt während der großen
Gala herunter, auch der Mord an einem Mitarbeiter
setzt langsam alle in Angst und Schrecken. Seine neueste Forderung: in Goethes
Faust soll die unbekannte Christine Daaé statt der bekannten Diva als Gretchen
auftreten. Sie ist eine begnadete Sängerin, nur weiß noch keiner was in ihr
steckt, da sie seit geraumer Zeit nachts heimlich in der Oper übt und dabei vom
Engel der Musik angeleitet wird. Dafür verspricht sie, sich ganz der Musik
hinzugeben und niemand sonst zu lieben. Doch als ihr Kindheitsfreund Raoul
auftaucht, gerät sie in einen schweren Konflikt, der das Phantom in blanke Wut
versetzt.
Basierend auf Gerüchten rund um die berühmte Opéra Garnier
hat Leroux seinen Roman angesiedelt, der wohl am besten als Schauerroman
eingeordnet werden kann, jedoch mit vielfältigen Facetten. Gerade die Liebe zur
Musik wird sehr schön geschildert, aber auch der Leidensweg des Phantoms, der
sich immer weiter fortsetzt. Vermutlich gehört der Mythos um die Oper zum
Künstlerleben dazu und passt ganz gut nach Paris, wo sich ja eine ähnlich
tragische Liebesgeschichte unweit zugetragen haben soll.