Holly und Alex. Beste Freunde zu Schulzeiten in ihrem
englischen Kaff, immer platonisch. Oder doch nicht? Mal macht der eine, mal die
andere einen zaghaften Vorstoß, doch nein, es bleibt alles wie es ist. Ihre
Wege trennen sich und nach 11 Jahren, als sie beide sich in London wiedersehen,
ist alles beim alten. Diese Vertrautheit ist wieder da und auch die Zuneigung.
Holly ist jedoch vergeben, eine nicht ganz einfache Affären-Beziehung mit ihrem
Chef. Und Alex findet mit Hollys Kollegin Melissa auch schnell eine Freundin.
Doch beide denken daran zurück, was gewesen wäre, was möglich schien und was
vielleicht auch sein kann. Aber wieder steht das Leben zwischen ihnen und es
wird nicht ausgesprochen, was sie sagen wollen. Es muss sich wohl jemand darum
kümmern, dass die beiden endlich zueinander finden.
Ein untypischer Liebesroman. Die beiden Autoren erzählen die
Geschichte im Wechsel aus der Sicht der beiden Protagonisten, mal im Jahr 2010
und mal in 1999, so fügt sich langsam ein Gesamtbild ihrer Freundschaft und all
der verpassten Chance zusammen. Es gelingt ihnen, menschlichen Beziehungen in
all ihrer Komplexität einzufangen, ohne dabei langweilig oder langatmig zu
werden. Besonders gefallen hat mir der Wortwitz in den Dialogen, Hollys
Telefonate mit ihrer Mutter sind köstlich; auch die Nebenfigur Kevin hat einen
hohen Unterhaltungswert, bisweilen fast eine Karikatur des etwas einfältigen
Draufgängers, der sich letztlich aber auch entwickeln darf und wie sich zeigt
ein Glücksfall für beide ist.
Fazit: kurzweilige Unterhaltung, die auf die Stereotypen des
Genre verzichtet und dadurch überzeugen kann.