Samstag, 3. Januar 2015

John Fowles - Der Sammler

Fred ist ein einfältiger, junger Mann, der von seiner Tante großgezogen wurde. Er hat kaum Kontakt zu den Mitmenschen und zu Frauen schon gar nicht. Aus der Ferne beobachtet er die hübsche Miranda, ohne sich ihr jedoch zu nähern. Nachdem er im Lotto gewonnen und die Studentin in London einige Tage beobachtet hat, wächst in ihm immer mehr der Wunsch, dass Mädchen zu besitzen und anzusehen – genau so, wie er auch seine Schmetterlinge fängt und betrachtet. Er kauft ein abgelegenes Haus und überfällt Miranda. In seinem Keller sieht sie ihrem Martyrium entgegen. Er behandelt sie gut, gibt ihr ausreichend Nahrung, kommt ihren Wünschen nach, aber sie kann nicht aus ihrem Gefängnis. Sie unternimmt Fluchtversuche, die jedoch alle scheitern. Und dennoch kann sie ihm ein Ultimatum abringen, zu dem er sie freilassen wird. Am letzten Abend ihrer Gefangenschaft überredet sie ihn zu einer kleinen Abschiedsfeier in seinem Wohnzimmer. Als ein Wagen vorbeifährt, sieht sie ihre Chance, doch auch dieser Versuch scheitert. Eine letzte Taktik denkt sich Miranda aus: sie will Fred verführen – und ahnt nicht, dass sie damit das Bild, das er von ihr hat, zerstören wird und dies alles ändert.


Ein Psychothriller der besonderen Art. Die zwei Protagonisten liefern sich einen nervenzerreißenden Kampf mit ihren jeweiligen Mitteln. Fred, der Herr über die Schlüssel und Knebel ist und Miranda, die ihm an Cleverness überlegen ist. Sie ringen miteinander und nie weiß man, wie es endet. Ein Katz und Maus Spiel, in dem der Vorteil stetig wechselt – schlicht: genau das, was man von einem Psychothriller erwartet.
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