Wie jeden Sommer verbringen Jenn und Ihr Gatte Greg den
Urlaub zusammen mit der Tochter Emma auf Mallorca. Doch dieses Jahr ist vieles
anders. Emma kommt wegen der Abschlussprüfungen erst eine Woche später nach und
außerdem bringt sie ihren neuen Freund Nathan mit. Diesen kennen die Eltern
noch nicht besonders gut, wollten der Tochter aber diesen Wunsch nicht
abschlagen. Schnell schon zeigt sich, dass durch die Anwesenheit des jungen
Mannes nicht nur die Stimmung leidet, sondern dass er mehr als nur einen feinen
Riss in die scheinbar heile Welt der Familie bringt. Besonders Jenn ist
zunächst irritiert und dann mehr und mehr angezogen vom Freund der Tochter. Mit
jedem Tag spitzt sich die Situation mehr zu und plötzlich kommt alles auf den
Tisch, was sich die drei sich gegenseitig schon lange verheimlichen.
Das Buch hat durchaus seinen Reiz, wenn mir auch die Protagonistin
Jenn sehr fremd bleibt mit ihrer Schwärmerei für den Jungen. Gefallen hat mir,
wie sich die Stimmungslage zunehmend verändert, ganz heile Welt herrscht
ohnehin nie, aber die Konflikte werden heftiger und die von Seite zu Seite Allianzen
klarer. Viele kleine Andeutungen ergeben nach und nach ein etwas anderes Bild
der Familie, die aus sehr viel Schein besteht. Der Spannungsaufbau ist gelungen
und kulminiert als man denkt das Schlimmste sei vorbei. Die Charaktere bleiben
leider etwas flach, was daran liegen mag, dass die Geschehnisse quasi nur aus
Jenns Perspektive geschildert werden und sich die Handlung auf sehr kleinem
Raum innerhalb kürzester Zeit abspielt.
Fazit: empfehlenswert für den Sommerurlaub am Pool – nicht mehr,
aber auch nicht weniger.