Gerade die Schule beendet, freut sich Catherine auf das
Studentenleben in Dublin, weit entfernt von der konservativen Familie auf dem
Land. In ihrer WG ist sie sich schnell angekommen und fühlt gut aufgenommen.
Als ihr Vormieter zu Besuch kommt, ist es um sie geschehen: sofort verliebt sie
sich in den smarten James, der gerade ein Jahr in Berlin als Assistent eines
berühmten Fotografen verbracht hat. Doch die Liebe kann nicht erwidert werden,
denn James ist schwul. Auch wenn die Gesetzeslage in Irland Ende der 1990er
Homosexualität nicht mehr unter Strafe stellt, ist dies doch immer noch weit
davon entfernt, gesellschaftlich akzeptiert zu werden. James geheimes Leben
wird durch die öffentliche Zuneigung und enge Beziehung zu Catherine
kompensiert. Diese verschließt lange die Augen vor der Realität und will nicht
wahrhaben, dass diese Liebe nie existieren wird.
Das Buch klang nach sehr viel Gefühl und Zuneigung zwischen
zwei Menschen. Leider konnte der Roman mich so gar nicht packen. Die beiden
Protagonisten bleiben mir fremd und konnten mich zu keinem Zeitpunkt der
Handlung wirklich überzeugen, die Beziehung war mir zu wenig glaubwürdig und
die Erzählweise mit unzähligen Sprüngen nach vorne und zurück hat auch nicht
unbedingt dazu beigetragen, die Entwicklung der beiden zu verdeutlichen. Auch
das Ende, viele Jahre später, weitgehend nichtssagend, war irgendwie
überflüssig. Die Handlung an sich finde ich thematisch immer noch interessant,
auch wenn es schwer nachzuvollziehen ist, wie Homosexualität Ende der 90er in
einer europäischen Hauptstadt so verachtet gewesen sein soll.
Alles in allem, leider eine Enttäuschung, viele gefüllte
Seiten ohne Inhalt und Leidenschaft.