Yan, gerade erst 18 geworden, sitzt im Gefängnis. Die
Anklage lautet auf Mord am Vater seiner Freundin Déborah. Yan schweigt, weder
mit seinem Anwalt, jung und hochmotiviert, noch mit seiner Mutter oder seiner
Schwester spricht er. Sein Leben wird bestimmt durch die Besucher, die auf ihn
einreden, doch er weigert sich beharrlich, etwas zu dem Vorfall zu sagen. Auch
nach Angriffen von Mithäftlingen schweigt er weiter. Laure kann nicht glauben, was
man ihrem Bruder vorwirft – und am Ende kommt die furchtbare Wahrheit doch ans
Licht.
Ein bedrückendes Jugendbuch der besonderen Art. Eine
ungewöhnliche Umgebung, auch die Charaktere sind alles andere als gewöhnlich. Man
leidet mit Yan, mit seiner Familie und wartet gespannt, ob irgendwann der
Knoten platzt und der Junge erzählt, was sich wirklich zugetragen hat. Die Kargheit
und Rohheit des Gefängnisses ist bedrückend und lässt den Leser lange nicht
mehr los.