In Andalusien trifft der Erzähler auf einen Unbekannten, der
sich als gesuchter Ganove herausstellt. Zwar kann er ihm noch zur Flucht
verhelfen, doch einige Zeit später trifft er ihn in Haft wieder und erfährt
dort von ihm seine Lebensgeschichte. Als aufstrebender Offizier trifft er auf
die Romni Carmen, die ihn zugleich verzaubert und der er zur Flucht bei der
Verhaftung verhilft. Von da an geht sein Leben stetig bergab. Jede Begegnung mit
Carmen, der er restlos verfallen ist, führt ihn weiter ins Verderben. Erst
verdingt er sich als Schmuggler, doch bald schon wird er morden – und Carmen
wird ebenfalls mit dem Leben bezahlen.
Die Geschichte ist in Opernform weithin bekannt, eine
klassisch tragische Liebesgeschichte. Interessant waren für mich vor allem Mérimées
Überlegungen und Beobachtungen im letzten Kapitel zu den Roma bzw. führt alle
zur damaligen Zeit gebräuchlichen Bezeichnungen für die Obergruppe der „Zigeuner“
auf. Aus heutiger Sicht mit gedrilltem politisch korrektem Sprech eher verwunderlich,
aber in der Detailbeobachtung durchaus interessant, gerade der Vergleich
zwischen Deutschland und Spanien.