M. Bougran ist ein vorbildlicher Beamter, vor kurzen erst
wurde er ausgezeichnet. Doch er muss Platz machen für einen Günstling und so
wird er kurzerhand in Pension geschickt. Alle beteuern ihm, wie toll es ist,
jetzt so viel Zeit und Freiheit zu haben, doch schon nach wenigen Tagen im Park
überfällt ihn eine unsägliche Langweile. Nach einem Besuch im Büro erfasst in Tatendrang
und er richtet sich zu Hause ein Büro ein, wo er mit festen Arbeitszeiten selbst
gestellte Aufgaben bewältigt. Doch der Austausch fehlt, also wird sein
ehemaliger Laufbursche Huriot bei ihm privat eingestellt. Er kennt die Vorgaben
genau und weiß, wie wichtig Sorgfalt ist – und so arbeitet er sich schließlich
zu Tode.
Huysmans greift in seinem Text aus dem Jahre 1888 Kafka vor,
denn seine Figur des M. Bougran ist gefangen im Bürokratenjargon und kann gar
nicht anders, als bis an sein Ende der vorgegebenen Taktung folgen. Seine
eigene Erschöpfung verarbeitet er hier in der Figur des Bougran. Interessant ist
die Grundfrage des Textes auch heute noch: wie sehr definieren wir uns über
unsere Arbeit und was bedeutet es, wenn wir dort keine Anerkennung mehr finden?