Ein verschneiter Morgen bringt unverhofft schulfrei und so entscheiden Mias Eltern,
dass sie einen kleinen Familienausflug wagen werden. Der 8-jährige Teddy und
die 17-jährige Mia sitzen hinten, die Eltern vorne, als ein schrecklicher
Unfall passiert, den nur Mia überlebt. Aber ist sie wirklich noch am Leben? Sie
befindet sich in einem Zwischenstadium, weder lebendig noch tot. Sie sieht, was
mit ihrem Körper geschieht, wie sie in die Notaufnahme gebracht wird und wie
lebenserhaltende Maßnahmen ergriffen werden. Soll sie bleiben – ohne Familie?
Oder sich zu ihnen und dem geliebten Bruder verabschieden. Nach und nach
treffen Familienmitglieder und Freunde ein und lösen bei Mia Erinnerungen an
ihr bisheriges Leben aus. Die schwierige Beginn mit ihrer besten Freundin, die
erste Liebe zur Musik – dem Cello – und dadurch zu Adam, die kleinen
Differenzen mit den Eltern, die so untypisch in jeder Beziehung waren. Keine
leichte Entscheidung – gehen oder bleiben?
Die Story umfasst die ersten Stunden im Krankenhaus, bis Mia
zu einer Entscheidung über Leben oder Sterben kommt. Eingeschoben sind
zahlreiche Flashbacks, die durch die Besucher ausgelöst werden. So entfaltet
sich das bisherige Leben des Mädchens, das überwiegend von großem Glück geprägt
war, vor dem Leser. Der Schreibstil ist glaubwürdig, man kann sich vorstellen,
dass eine 17-Jährige dies so erinnert und berichtet. Entsprechend ist nicht
besonders viel Tiefgang zu erwarten, aber überzeugen kann der jugendliche Blick
auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, die zwar nicht von übermäßiger Komplexität
geprägt waren, aber durchaus nicht ohne Reibungen abliefen. Ein jugendlicher
Leser kann sich sicherlich in die Protagonistin einfinden und den Konflikt, in
dem sie nach dem Unfall steckt, problemlos nachempfinden.