Ende der 50er Jahre traut sich die Witwe Florence in einem
Dorf in East Anglia eine Buchhandlung zu eröffnen. Weder hat sie eine Ahnung
davon, wie man ein Geschäft führt, noch kann sie Bücher beurteilen oder
einschätzen, aber das hält sie nicht von ihrem Vorhaben ab. Sie kauft ein
altes, schon seit ewigen Zeiten leer stehendes Haus und eröffnet ihren Laden.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, bekommt der Laden langsam Auftrieb und
als sie Nabokovs „Lolita“ anbietet, führt die nachfragen zu größeren Behinderungen
im Ort. Womit sie jedoch nicht gerechnet hat, ist der heimliche Widerstand im
Ort. Violet Gamart setzt alles daran, den Laden wieder zu schließen und mit
Geduld und allen zur Verfügung stehenden Mitteln, kann sie ihr Ziel schließlich
auch umsetzen.
Ein kurzes Buch mit tiefen Einblicken in die britische
Kleinbürgerlichkeit der 50er Jahre. Engstirnigkeit, Seilschaften, alte Rechnungen
– das ganz normale Leben wird um diese kleine Buchhandlung herum erschaffen und
wirkt glaubwürdig und authentisch. Für die Protagonistin hätte ich mir mehr
Verve gewünscht – aber zur Entstehungszeit in den 70er Jahren war dies
vielleicht nicht so sehr Mode oder hätte auch nicht in die Zeit der Handlung
gepasst. So bleibt Florence für mich leider etwas enttäuschend im Kampf für
ihren Traum.