Max Paul, angesehener Soziologe der Universität von Helsinki,
sieht seine Ehe langsam aber sicher vor einem Scherbenhaufen. Und das, wo genau
dieses doch sein Spezialgebiet ist. Auch das Liebesleben seiner beiden Töchter
Helen und Eva kriselt langsam aber sicher. Durch die Zusammenarbeit mit einer
jungen Journalistin verschärft sich der eheliche Zwist und Max‘ Frau Katriina
stellt ihn nicht einmal vor die Wahl. Für sie ist diese Ehe beendet.
Der Titel ist zunächst irreführend, handelt der Roman nicht
vom für die Finnen traumatischen Winter 1939, sondern vom Krieg im Winter der
Familie Paul - wobei die Fronten noch nicht ganz verhärtet sind und die Waffen
unklar. Was diesen Roman besonders intensiv macht, war für mich die Einsamkeit,
die allen Familienmitgliedern letztlich innewohnte. Keiner ist angekommen oder
zu Hause, sondern alle tragen mit sich eine gewisse Isolation herum, die sie
von den anderen abschneidet. Für kein überragender Roman, wenn auch mit
interessanten Formulierungen. Die Charaktere bleiben ob der fehlenden
Entwicklung für mich etwas zu unnahbar und die durchgängige tendenziell
depressive Stimmung, erleichtert das Lesen auch nicht wirklich.