Dem lieben Gott geht seine Schöpfung und insbesondere der
Mensch gehörig auf den Zeiger und schon seit dem 1. Weltkrieg schleppt er sich
mit einer latenten Depression herum. Jetzt braucht er eine Auszeit, so ein
Sabbat-Jahr wäre genau das richtige für ihn. Aber wer soll dann seine Arbeit übernehmen?
Erzengel Gabriel und Petrus sind selbst schon ausgelastet genug, aber warum
sollte nicht so unsägliches Menschlein mal auf die Artgenossen Acht geben? Mit
Pirjeri Ryynänen, einem finnischen Kranfahrer, haben sie scheinbar genau den
richtigen gefunden, der noch dazu bereit ist, diese anspruchsvolle Aufgabe zu
übernehmen. Mutig macht er sich ans Werk, Weltfrieden, Umwelt- und Tierschutz stehen
auf seiner Agenda, aber er hat den Job ein wenig unterschätzt und Gottes
Gehilfen hatten nicht damit gerechnet, dass der agile Finne den Himmel in seine
Heimat verlegen möchte und so manch andere Neuerung in petto hat.
Ein herrlich absurdes Buch – einmal wieder – das einfach nur
Spaß beim Lesen macht und das Dasein in Himmel und auf Erden mit einem
Schmunzeln betrachtet. Die Figur des Pirjeri ist einfach genial angelegt, in
seinen Grundfesten unerschütterlich und mit dem Herz am rechten Fleck, wenn
auch am Ende doch etwas zu selbstverliebt bei seiner eigenen Schöpfung, füllt
er die Rolle des Lenkers unterhaltsam und doch mit ernsten Nebensätzen aus. Der
feine Wortwitz, der entweder in der Übersetzung nicht verloren ging oder
schlichtweg sehr gelungen neu geschaffen wurde, macht das Buch zu einer wahren
Freude.