Ein philosophisches Buch ohne Handlung. Vier Männer,
Freunde, in Paris. Ramon versucht seit Tagen, eine Ausstellung von Chagall zu
besuchen, aber immer ist ihm die Schlage vor dem Eingang zu lang, sie scheint
sogar von Tag zu Tag noch länger zu werden. Trotzdem kommt er immer wieder. Caliban
wartet auf seine nächste Rolle als Schauspieler. Bei kleinen Gelegenheitsjobs,
um sich über Wasser zu halten, erfindet er sich neu und übt sich in unterschiedlichen
Figuren. Bei einer Feier, wo er im Service arbeitet, begegnet ihm eine
interessante Portugiesin. Leider sieht sein Rolle an diesem Abend vor, dass er
als Pakistaner nur seine Muttersprache – faktisch ein erfundenes Kauderwelsch –
versteht. Charles unterdessen scheint besessen von Stalin und dessen Witzen und
seine Welt dreht sich nur um die Hinterlassenschaft des großen Führers – die Welt
von Alain hingegen dreht sich um die Bedeutung des Bauchnabels als vierte
erogene Zone einer Frau.
Mir hat sich der Roman nicht erschlossen. Nicht so sehr,
dass ich die fehlende Handlung vermisst hätte, nein, die Figuren bleiben mir in
ihren wundersamen Eigenarten schlichtweg fremd und packen mich in keiner Weise.
Ihre Themen bleiben mir ebenfalls fremd und die Faszination, die diese auf sie
ausüben, kann ich kaum nachvollziehen; am ehesten vielleicht noch das
Bauchnabelproblem, wobei sich das heute eigentlich schon wieder überholt hat. Sehnsüchtig
hatte ich etwas Neues von Kundera erwartet, doch er enttäuscht mich. Konnte ich
mich in seinen früheren Büchern verlieren, bleibt er mir hier zu distanziert. Den
vielgepriesenen Humor konnte ich nicht finden, vielleicht sollte man doch den
Titel ernst nehmen und dieses Werk als „bedeutungslos“ betrachten.
Fazit: ganz große Enttäuschung.