Kayla startet in ein neues Leben. Eine neue Familie, eine
neue Umgebung. Alles ist anders und unbekannt. Wie ein kleines Kind muss sie
erst lernen, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Ihr Leben davor ist weg,
ausgelöscht. Man hat sie geslated und ihr so die Chance auf ein neues Leben
eröffnet. Mit ihrer Schwester Amy hat sie kompetente Unterstützung, denn sie
hat dasselbe durchgemacht. Die Eltern sind nett, wenn auch die Mutter zunächst
eher an einen Drachen erinnert. Es könnte alles gut werden, vor allem nachdem sich
Kayla mit Ben anfreundet. Doch immer wieder treten Erinnerungen, die sie nicht haben
dürfte, an ihr altes Ich an die Oberfläche und das clevere Mädchen stellt
Fragen. Zu viel Fragen, die sie selbst und andere in Gefahr bringen. Unerwartet
bekommt sie Hilfe von ihrer Mutter – denn diese hat auch Zweifel an diesem
Staat, in dem sich niemand frei bewegen kann und Menschen wie Kayla regelrecht gefangen
gehalten werden.
Ein Jugendroman in Dystopieform mit einem Überwachungsstaat,
der ein scheinbar effektives Mittel gegen Terroristen gefunden hat und das
Maximum an medizinischer Kenntnis für seine Zwecke nutzt. Das ganze gepaart mit
einer durchaus sympathischen Protagonistin, leicht rebellisch, aber nicht zu
sehr, und einer Liebesgeschichte, die nicht zu weit geht. Das Thema durchaus ernst
zu nehmen und relevant.
Die Zeichnung der Figuren ist gelungen, die sind nicht zu
flach, die Kayla kann als Protagonistin den Roman locker tragen, mit der Mutter
wurde ein interessanter Charakter daneben gestellt, der noch Potential hat und
nicht zu viel verrät. Der Schreibstil überzeugend und mitreißend, so dass man
durchaus Lust auf die folgenden Teile hat.
Alles in allem: überzeugender und spannender YA Roman.