Sie hassen und sie lieben sich; sie sorgen sich umeinander
und planen das Leben ohne den anderen; sie leben jeder ihr eigenes Leben, mal
zusammen, mal allein. Und doch hält ihre Ehe länger als die aller anderen. Ivan
und Caroline sind von Beginn an ein ungewöhnliches Paar. Sie die analytische Mathematikerin,
die mit Fakten umgehen kann, aber nicht mit Gefühlen. Ivan, der ästhetische
Kunstliebhaber, der Formen ertasten muss und keine Worte für sein Empfinden
hat. Im Rom verlieben sie sich und heiraten sogleich, zurück in den USA
beginnen sie ein Leben, in dem sie permanent in Bewegung sind: mal aufeinander
zu, mal voneinander weg, mal aneinander vorbei. Und doch: bei allen Differenzen
und Schwierigkeiten reicht ein Blick um sich immer sicher zu sein, dass sie
sich lieben.
Lynne Schwarz hat keinen einfachen Roman geschrieben.
Oftmals lassen einem die Figuren regelrecht verzweifeln, weil man sie nicht
versteht und ihnen ihr irrationales Verhalten und Denken vorwerfen möchte. Umso
erstaunter ist man dann, wenn diese sich direkt wieder zusammenraufen. Ein
ungleiches Paar, das sich dann doch wieder sehr gleich ist und demonstriert,
wie man auf nur einer einzigen Gewissheit ein ganzes Leben aufbauen kann: sich
zu lieben bedeutet nicht, sich immer nahe zu sein oder eine Meinung zu teilen,
es verhindert nicht sexuelle Kontakte zu anderen und die Selbstverwirklichung,
aber es bedeutet ganz sicher immer wieder zueinander zu finden und eine tiefe
Sicherheit in sich zu tragen, die ein sicheres Fundament bildet. Diese Liebe
ist nicht einfach, was sie aber selten ist, im besonderen Maße schmerzhaft und
bitter, doch zugleich ungemein zart und süß.