Consuelo Alvarados Schwangerschaft steht unter keinem guten Stern.
Sie ist zu jung, gerade einmal sechzehn und der Vater ein Taugenichts. Da sie
unter Diabetes leidet, besteht ein erhöhtes Risiko, das ihre Ärztin jedoch im
Griff hat. Als bei Conuselo unerwartet Wehen einsetzen, ist nur V.I.
Warshawski, eine mutige Privatermittlerin, zugegen und bringt sie in ein
Krankenhaus. Dort ist man nicht gewillt, dass scheinbar mittellose Mädchen zu
behandeln und so vergeht wertvolle Zeit, was letztlich zum Tod von Kind und
Mutter führt. V.I. will dies so nicht stehenlassen und wird schnell in ein
gewalttätiges Spinnennetz von Gangs, Abtreibungsgegnern und mächtigen Geschäftsmännern
verwickelt.
Eine unglaublich harte und toughe Ermittlerin, die die
unschönen Seiten Chicago nicht scheut und gnadenlos mit ihnen konfrontiert
wird. Der Fall beginnt auf der persönlichen Ebene tragisch, bevor er immer
weitere Kreise zieht und sich am Ende zu einem komplexen Gebilde von Maschenschaften
und Betrug auswächst. Geschickt schafft es Sara Paretsky immer mehr
hinzuzufügen, ohne dass dies konstruiert wird, sondern organisch eines zum
anderen führt. Der Fall wird sauber ausgebreitet und aufgelöst. Die
Protagonistin muss man mögen, um mehr von ihr lesen zu wollen, „Bitter Medicine“
ist bereits der 4. Fall, mich persönlich sprach sie nicht so sehr an, dafür
fehlt ihr meines Erachtens einfach zu viel der weiblichen Seite, die sie sicherlich
um einiges sympathischer hätte wirken lassen.