Frustriert von ihrem Hoteljob will Martina ihr Leben ändern.
Da trifft es sich gut, dass sie ihrer alten Freundin Tessan begegnet, die sie
mit auf Gut Glimmenäs nimmt, wo sie einer alten Dame, Florence, als
Dienstmädchen zu Hand geht. Florence lebt in einer anderen Welt, die Zeit
scheint in den 1940er Jahren stehen geblieben und sie erwartet von den Menschen
um sie rum, dass sie in ihrer Welt leben. Schnell findet sich Martina zurecht du
ist regelrecht verzaubert von diesem seltsamen Ort. Doch die Idylle wird bald
schon gestört, als neue Besucher sich hinzugesellen und das Schauspiel ins
Wanken bringen.
Marie Hermanson hat einen Roman geschrieben, der zwischen
den Genre wandelt. Es kommen sozialkritische Momente vor, die den Wunsch nach
der Flucht aus der Realität verstehen lassen; psychologische Aspekte wie
Florence Eingerichtet sein in einer nicht mehr existenten Welt, die sich
zusammenreimt und immer wieder neu erfindet. Hinzu gruppendynamische Prozesse,
als sich eine ganze Schar junger Menschen versammelt und einzelne mit unterschiedlichen
Motiven manipulativ das Beste aus der Situation für sich zu holen versuchen. So
entsteht eine gewisse Spannung über das, was zwingend aus den zunehmenden
Konflikten entstehen muss, aber auch aus der Frage, wie viel von dem, was die
alte Dame zusammenphantasiert, doch ihrer fiktiven Realität entspricht.
Fazit: ein unterhaltsamer Roman mit unerwarteten Entwicklungen,
der die Option einer Realitätsflucht durchspielt, nur um die Figuren wieder auf
den Boden der Tatsachen zurück zu holen.