Bernadette ist eine begnadete Architektin, doch ein
engstirniger Nachbar macht ihr das Leben zur Hölle. Tief verletzt zieht sie
sich mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Microsoft Programmierer und der
einzigen Tochter Bree nach Seattle zurück. Mit ihren Nachbarn will sie dort
nichts zu tun haben und schon gar nicht mit den anderen Müttern. Der Krach ist
also vorprogrammiert und so steigern sich alle in ein unglaubliches Szenario,
wie es nur Erwachsene produzieren können. Bis Bernadette plötzlich verschwindet
und wie vom Erdboden verschluckt ist. Aber Bree wäre nicht die Tochter zweier Genies,
wenn sie ihrer Mutter nicht auf die Spur käme.
Selten findet man ein Buch mit so liebevollen
Charakterzeichnungen wie hier. Den schmalen Grat zwischen absurd unrealistisch
und erschreckend realistisch meistert Maria Semple auf wundervoll humorvolle
Weise ohne dabei die ernsthaften Aspekte zu vernachlässigen. Die E-Mail Korrespondenzen
zu Beginn sind erfrischend komisch, Bernadettes Karriere als Architektin ebenso
bewundernswert wie tragisch im Verlauf. Was aber im Zentrum steht ist diese
unheimlich enge und facettenreiche Beziehung zwischen Bree und ihren Eltern
sowie auch deren Liebe, die nie ernsthaft in Gefahr ist, auch wenn andere
Frauen ins Spiel kommen.