Ein weiteres Kochbuch, das dem aktuellen Trend der vegetarisch-veganen
Ernährung nachrennt, mag man denken und falsch liegen. Anna Jones’s
Rezeptsammlung ist tatsächlich in dem inzwischen überbordenden Markt der
fleischlosen Kochbücher eine interessante und empfehlenswerte Wahl. Als
ehemalige Schülerin von Jamie Olivers Projekt „Fifteen“ hat sie das Kochen
Lieben von Lebensmitteln gelernt und das merkt man dem Buch auch an.
Gegliedert ist der rezeptteil in Frühstück, Zwischenmahlzeiten,
Suppen/Eintöpfe, Salate, einfache Gerichte, herzhafte Gerichte, Gemüsebeilagen,
Süßspeisen, Kuchen/Brot, Getränke und Aufstriche. Hinzu kommen gesonderte
Hinweise für vegane und glutenfreie Rezepte. Ergänzend tauchen über das Buch
verteilt grüne Überblicksseiten auf, die saisonale Lebensmittel gliedern,
Salatkombinationsmöglichkeiten aufzeigen oder auch Informationen zu den
verschiedenen Körnern liefern. Auch gibt es natürlich zahlreiche ansprechende
Fotographien der Gerichte.
Was lässt dieses Buch nun herausstechen?
1. Die gesunde und umweltbewusste Ernährung wird konsequent
fortgeführt, indem das Buch auf Apfelpapier gedruckt wurde und so einen besonderen
Beitrag zum Umweltschutz liefert.
2. Anna Jones ist nicht dogmatisch. Sie genießt
Lebensmittel, die ihr schmecken und lässt den Leser selbst entscheiden, wie er
seine Ernährung gestalten möchte. Dabei gibt sie nützliche Tipps, wie man die
Gerichte vegan oder glutenfrei gestalten kann ohne an der Grundanlage etwas zu
verändern.
3. Sie listet nicht nur auf, was man zubereiten könnte,
sondern begleitet jedes der Gerichte mit einer kurzen, informativen oder
unterhaltsamen Einleitung. So wird aus dem Kochbuch auch ein Lesebuch.
4. Obwohl man hier auch eher nichtalltägliche Lebensmittel
finden kann und es ihr gelungen ist, innovative Gerichte zu gestalten, bleibt
sie doch immer dem Motto „KISS – keep ist short and simple“ treu. Die meisten
Sachen sind innerhalb weniger Minuten zubereitbar und von überschaubarer
Komplexität.
5. Es gelingt ihr auch für Kochanfänger hilfreiche Tipps zu
geben und setzt nicht jahrelange Erfahrung im Umgang mit unbekannten Lebensmitteln
voraus und sie verzichtet ebenfalls auf die komplexen Fachtermini, mit denen
sich so manch ein Hobbykoch gerne schmückt. Sie möchte, dass man mit dem Buch
etwas anfangen kann und das gelingt ihr.
Fazit: genau das, was man von einem vegetarisch-veganen
Kochbuch erwartet: interessante Rezepte, die leicht nachvollziehbar und
nachkochbar sind und interessante Variationsmöglichkeiten gleich mitliefern.