Ani steht kurz vor dem Ziel: der Hochzeit mit Luke. Aber
nicht nur das macht sie beneidenswert, auch ihr Job bei einem bekannten Magazin
und das Leben, das sie als Mitglied der New Yorker Upperclass führt, erinnert
mehr an einen Mädchentraum. Es war auch ihr Traum, den sie sich hart erarbeitet
hat. Der Preis war hoch und noch schwerer wiegt die Erinnerung an ein Ereignis
ihrer Jugend, das sie mit sich rumträgt und das sie auch in New York nicht
vergessen kann.
Der Roman klang ausgesprochen interessant, doch sind die
ersten fast zweihundert Seiten eine einzige Quälerei. Die Protagonistin ist ein
unerträgliches Miststück, das einem das Lesen zur Qual werden lässt.
Egoistisch, gefühlskalt und berechnend – man ärgert sich in jeder einzelnen Zeile
über sie und ich war mehrfach davor, das Buch einfach abzubrechen und
wegzulegen. Erst ab dem Moment, wo der Rückblick in den Vordergrund rückt, wird
die Geschichte interessant und auch die Figur mit dem lächerlichen Namen TifAni
FaNelli gewinnt an Profil und wird zugänglich. Es lohnt sich hier tatsächlich, am
Ball zu bleiben, auch wenn das angebliche „Geheimnis“ eigentlich keins ist,
sondern eher ein Ereignis, das verdrängt wird. Das Ende ist absehbar und leider
ziemlich schwach, hier mangelt es insgesamt an glaubwürdiger Abstimmung zwischen
den einzelnen Bereichen des Buches.
Fazit: das Buch hat große Schwächen, die Figurenzeichnung
ist für mich insgesamt nicht wirklich stimmig, die Handlung weitgehend an den
Haaren herbeigezogen und sprachlich kann es auch nicht überzeugen. Hinzu kommen
unzählige unterschiedliche Schreibweisen der Figurennamen, was mich immer
wieder irritierte, addiert mit der unsäglichen Protagonistin war ich dann sehr
froh, als es endlich beendet war.