Weihnachten steht vor der Tür. Papst Petrus will sich gerade
auf die besinnliche Zeit einstimmen – Planung des Menüs, Aufbau seiner Krippe –
als das Verschwinden eines Priesters seine volle Aufmerksamkeit erfordert.
Ausgerechnet in dem Haus, in dem auch seine beiden Schwestern leben, gehen
seltsame Dinge vor sich. Wenn das die Presse erfährt – Petrus muss selbst
ermitteln, um zu verhindern, dass diese Geschichte bekannt wird. Immaculata,
seine Haushälterin, die ein hartes Regiment führt, sein Sekretär Francesco und
seine Assistentin Giulia müssen helfen, die kuriose Hausgemeinschaft des alten Palazzos
zu untersuchen. Denn dass ein Mord geschehen sein muss, liegt auf der Hand: ein
blutiges Schwer und das blutgetränkte Bett sind eindeutige Beweise! Tag für Tag
rückt das Fest näher und dass bis zum Heiligabend der Fall gelöst sein muss,
ist klar. Dabei haben die Figuren auch noch ganz andere Sorgen und Giulia gerät
ganz plötzlich auch noch in größte Gefahr.
Das Buch ist nicht ganz leicht einem Genre zuzuordnen. Der
Mord und die Ermittlungen des privaten Teams sind durchaus ein Kriminalfall,
der geschickt aufgezogen und sauber gelöst wird. Dazu kommt eine zweite
mysteriöse Geschichte um Immobilien in Rom, die ebenfalls interessante Aspekte
zutage fördert und sich clever mit dem ersten Handlungsstrang verbindet. Die
Figurenzeichnung und die Dialoge sind jedoch eher humoristischer Natur. Liebevoll sind sie gezeichnet mit ihren Macken und Ticks, weit von jeder Perfektion
entfernt, aber dafür umso herzlicher wachsen sie einem schnell ans Herz und
lassen den Leser mit ihnen leiden und fiebern. Die Dialoge sind das Highlight
des Buchs, heiterer Wortwitz und Verdrehungen, die genau passend dosiert sind,
um nicht zu überzogen zu wirken.
Fazit: hervorragende Unterhaltung zur Vorweihnachtszeit – solange
man mit einem Augenzwinkern den päpstlichen Haushalt betrachten kann.