Nach dem tragischen Tod seiner Eltern zieht der Banker Achim
samt Ehefrau Iris, der Tochter Amy und Säugling Max von London zurück auf die Schwäbische
Alb. Der Familienhof soll zu einem Hotel umfunktioniert werden, helfen wird der
langjährige Freund Leif. Dieser ist ebenfalls vor Ort, als die Lage sich
zuspitzt: er hat eine Affäre mit Iris, das droht herauszukommen. Verkompliziert
wird das Verhältnis auch durch Achims geliebte Schwester Melanie, der Iris
nicht über den Weg traut. Eine Dorfbewohnerin, Clara, freundet sich mit der
Familie an. Niemand ahnt, dass auch sie ein Geheimnis hütet. Ein grauenvoller
Brand reißt die ganzen Dorfbewohner nachts aus den Betten und in der Familie
ist nichts mehr wie es war – oder wie es schien, denn so manches in diesem
Roman ist mehr Schein als Sein.
Ein psychologisch anspruchsvoller Roman, der sich nach und
nach steigert. Alle Figuren tragen Geheimnisse in sich, auch die psychischen
Belastungen durch die Unglücksfälle oder Vorerkrankungen tragen zu einer
hochexplosiven Mischung bei. Langsam steigert sich die Handlung, bis man als
Leser nicht mehr weiß, wem man trauen und glauben kann. Alles scheint möglich.
Mich konnte der Roman über weite Strecken sehr fesseln und
immer wieder in andere Annahmen leiten. Das Ende kam mir zu abrupt und
überhastet, hier hätte der Handlung mehr Zeit und Entfaltung gut getan. Zahlreiche
Wendungen halten zwar die Spannung am Leben, waren mir aber letztlich einen
Ticken zu viel des Guten.
Insgesamt aber überzeugend und unterhaltend.