Ein schwarzes Notizbuch lässt Jean an eine längst vergangene
Zeit erinnern. Drei Monate im Paris der 60er Jahre. Diskontinuierlich wie seine
zerstreuten Notizen kommt bruchstückhaft die Erinnerung zurück an die Zeit mit
Dannie. Die Straßen der französischen Metropole sind Ankerpunkte, sie erzählen,
wo er mit gewandert ist, wo sie gelebt haben, was sie erlebt haben. Dannie ist
eine erstaunliche Figur, schwer zu fassen und auch für ihn mysteriös. Welche
Post holt sie immer ab? Was tut er mit ihr eigentlich in diesen fremden
Wohnungen? Und weshalb nutzt sie gleich mehrere Namen? Ist sie etwa doch in
einen Mordfall verwickelt, wie die Polizei glaubt? Mühsam rekonstruiert der
Autor die Episode seines Lebens ohne jedoch hinter Dannies Geheimnis zu kommen.
Eine Hommage an ein nicht mehr vorhandenes Paris der Bohème,
die in den Tag lebt und zwischen Cafés und interessanten Begegnungen flaniert. Eine
mosaikhafte Erzählweise, die aus der Chronologie herausbricht, Gegenwart und
Vergangenheit vermischt und den Leser mit auf eine seltsame Reise nimmt. Man
ist versucht auf dem Stadtplan die Wege von Jean und Dannie mit zu verfolgen,
die Cafés aufzusuchen und selbst Notizen einer schwindenden Zeit anzufertigen.
Ungemein poetisch, von Ulrich Matthes mit viel Charme
vorgelesen, ist das Hörbuch ein echter Genuss.