Ein heimliches Treffen, das erste gemeinsame Beisammensein.
Ein Luxushotel, das Ambiente soll stimmen. Was Sven und Silvia geplant haben
scheint perfekt – auch wenn sie dafür ihre Ehepartner betrügen. Doch dann geschieht
das Unglaubliche: Silvia verschwindet spurlos aus dem Foyer. Wurde sie das
Opfer eines unheimlichen Serientäters? Sven ist verzweifelt. Nicht nur fehlt
ihm die Frau, die er liebt, sondern sein ganzes Leben geht langsam den Bach
runter als sich deine Frau trennt und auch sein bester Freund wegen der Affäre
nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Die Polizei kommt mit den Ermittlungen
auch nicht weiter. Als Kommissar Rieckers kurz vor seiner Pensionierung dem
Serienmörder auf die Schliche kommt und diesen überführen kann, keimt kurz
Hoffnung auf. Doch gibt es noch einen anderen Täter?
Der Plott ist interessant gestrickt mit einer komplexen Verflechtung
unterschiedlichster Aspekte. Das Cover ist ebenfalls ansprechend und macht Lust
auf den Thriller. Leider konnte mich die Umsetzung jedoch nicht überzeugen. Die
Figuren bleiben mir zu farblos und unmenschlich, durch die großen Zeitsprünge verliert
man auch immer wieder den Bezug zu ihrem Seelenzustand, was ich für einen
Thriller, der bewusst mit den Grenzen des Verstandes spielt, schade finde. Zu
wenig glaubwürdig scheint mir das Handeln der Psychologin, der immer Spritzen
mit Betäubungsmitteln bei sich führt, was sie eigentlich nicht dürfte, und die
ihre Patienten permanent bedroht. Ebenso das des Kommissars, der sich als
moralisch über dem Recht stehend aufspielt und sich immer wieder auf abstruse
Eigentouren begibt und den Kollegen jede Kompetenz pauschal abspricht. Mir
fehlten insgesamt die Sympathieträger, mit denen ich mitleiden konnte und um
die ich mich sorgte.
Zwar werden am Ende alle Handlungsstränge zu einander
geführt und es findet eine durchaus logische Auflösung statt, es bleibt aber
vieles wenig glaubwürdig und realistisch. Viele Handlungsstränge gehen
zwischendurch verloren bzw. werden nicht weiterverfolgt, so dass die Handlung
oft ein wenig lose aneinandergereiht erscheint. Die Dialoge waren mir oft zu
steif und gekünstelt, insbesondere bei den skizzierten Therapiesitzungen, was
wohl dazu beigetragen hat, dass der Thriller mich nicht überzeugen konnte.