Adam ist erfolgreicher amerikanischer Lyriker. Dies verhilft
ihm zu einem renommierten Stipendium in Madrid. Er hat zunächst größte
Schwierigkeiten, die fremde Sprache, das fremde Land, auch das Geld erscheint
ihm geradezu unwirklich. Nur dank seiner Tranquilizer, viel Koffein und noch
mehr Haschisch kommt er durch den Tag. Er erkennt nach Wochen, dass er ohne
Kontakt zu Spaniern nicht weiterkommen wird. In einer Bar macht er erste Bekanntschaften
und bald schon findet er sich in einem kleinen Zirkel von Künstlern und
Kunstliebhabern wieder. All die Gespräche um und über Kultur und Politik, Kunst
und ihre Bedeutung lassen ihn immer wieder an seinen eigenen Fähigkeiten
zweifeln. Auch sein Verhältnis zu Frauen ist nicht einfach: die Spanischlehrerin
Isabel ebenso wie die Übersetzerin Teresa bleiben immer ein Stück weit von ihm
entfernt und er findet auch selbst nicht zu sich. Sein ratsloses Suchen könnte
sich ändern durch ein gravierendes Ereignis: die Anschläge auf den Atocha
Bahnhof.
Ben Lerner hat ein ungewöhnlich intensives Buch über die
Suche nach sich selbst, der Bedeutung des eigenen Lebens, Wahrhaftigkeit und
die Kunst geschrieben. Sein Protagonist verbringt ein Jahr mit dieser Suche,
durch die Sprache mit einer gewissen Distanz und im permanenten Zweifel
darüber, was er ist und will. Kann die Unfähigkeit sich auszudrücken ihn noch
eine ganze Zeit darüber hinwegretten und –täuschen, dass er nicht formulieren
kann, was er denkt und will, wird dies zunehmend schwieriger. Auch die Beziehungen
bleiben vage, das permanente Ungewisse schwebt in allen Lebensbereichen über
ihm. Man fragt sich, ob dieser Mann ein reflektiertes Genie ist oder doch nur
ein drogenkonsumierender Spinner, ob er tatsächlich etwas zu sagen hat oder bei
abgegriffenen und geklauten Platituden bleibt. Man weiß es schlichtweg nicht.
Antworten werden angerissen und doch nicht gegeben.