Zuerst scheint es nur ein unbedeutender winterlicher
Stromausfall, doch bald schon wird klar, dass in ganz Europa die Stromnetzte
zusammengebrochen sind und das mit verheerenden Folgen. Nicht nur frieren die Menschen
schon bald in ihren Wohnungen und die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln
wird knapp, sondern auch die Kraftwerke, insbesondere die AKWs melden erschreckende
Fehlfunktionen. Piero Manzano, Informatiker und ehemaliger Hacker, vermutet
einen heimtückischen Angriff und versucht den Behörden seine Erkenntnisse
mitzuteilen. Doch dort zögert man lange einem Mann mit seiner Biographie zu
vertrauen. Je länger der Ausfall andauert, desto mehr liegen die Nerven blank.
Piero Manzano kämpft dennoch weiter und findet schließlich die entscheidende
Lücke.
Das Szenario ist clever konstruiert und durchaus glaubwürdig
dargelegt. Die sich nach und nach zuspitzende Situation anhand
unterschiedlicher Privatmenschen, die Verzweiflung und Hilflosigkeit der
Staatsoberhäupter und auch die Motivation der Täter lassen die Geschichte
nachvollziehbar und durchaus real erscheinen. Der Komplott erscheint mir
durchaus realistisch und naheliegend als perfider Angriff auf die Zivilisation.
Durch unterschiedliche Schauplätze und parallel verlaufende Handlungen wird auch
die Spannung über weite Teile erhalten. Einziger Kritikpunkt wie so oft in dererlei
Büchern: der völlig überzogene und in keiner Weise glaubwürdige Superheld, der
die Welt quasi im Alleingang rettet, obwohl er verprügelt und angeschossen
wurde, seit Tagen weder Schlaf noch wirkliche Nahrung erhält und dennoch
geistige und physische Höchstleitung erbringen kann. Unabhängig von der
völligen Überzogenheit dieser Figur erschient es mir in der heutigen Welt auch
wenig glaubhaft, dass eine einzelne Person ernsthaft ein Hackernetz zu Fall
bringen könnte und tausenden Experten immer voraus ist.
Fazit: interessante Thematik unterhaltsam dargeboten.