Cassandra Taylor und Ethan Holt sollen die Hauptrollen in
einem Theaterstück übernehmen. beide gelten als begnadete Schauspieler, die vor
allem zusammen ein unglaubliches Spiel zeigen. Doch es gibt ein Problem: sie
haben eine Vorgeschichte und die ging nicht gut aus. Cassandra, genannt Cassie,
versucht sich nicht wieder von Ethans unglaublichem Aussehen und Charme blenden
zu lassen und führt sich vor Augen, wie sich kennen und lieben lernten: schon
beim Vorsprechen auf der Schauspielschule knisterte es direkt und als sie
gemeinsam als Romeo und Julia auf der Bühne standen, waren sie einander
verfallen. Doch diese Liebe war nicht für die Endlosigkeit bestimmt.
Gut kopiert ist halb gewonnen scheint das Motto dieses
Buches, das nichts weiter ist als eine schlechte Kopie von „Twilight“ und „Shades
of Grey“ und mittels offenkundigster Versatzstücke versucht auf der Welle
mitzureiten und Geld zu verdienen. Das unscheinbare und vor allem unerfahrene Mädchen
vom Land, das sich gar nicht bewusst ist, wie toll sie aussieht und das alle
Männer auf sie stehen (ganz dreist: sie kommt aus dem Staat Washington, was man
bei Stephenie Meyer auch schon lesen konnte). Natürlich ist sie Jungfrau ohne
jede sexuelle Erfahrung (hier klingeln gleich beide Vorlagen laut an), die aber
nur davon träumt endlich vom edlen Ritter erlöst zu werden. Auf der anderen
Seite der blendende Typ, der immer warnt, dass er nicht gut für sie ist,
natürlich beziehungsgestört und zutiefst verletzlich ist (und ganz toll: auch
noch von einer Sensationsfamilie (Vater ist aber nicht die Welt rettender Arzt,
sondern Apotheker) adoptiert wurde, weil ihn seine Eltern zu schlecht behandelt
haben – hier also mal direkt bei E.L. James abgeschrieben). Dann ist da noch
die kleine Schwester, die das Mädchen natürlich direkt abgöttisch mag.
Ansonsten sind wir sprachlich kaum über „Shades of Grey“ nur ohne innere
Göttin, dafür aber mit unsäglich dämlichem Tagebuch, das in etwa das wiedergibt,
was 13-jährige sich so denken – auch wenn die Protagonistin schon deutlich
älter ist. Die Handlung ist vorhersehbares Blabla nach Schema F: sie treffen
sich, verlieben sich, finden sich aber nicht, noch etwas Chaos, dann kriegen
sie sich doch.
Fazit: wer „Twilight“ und „Shades of Grey“ liebte, wird hier
vieles Bekanntes wiederfinden und wenn man sich dann auch nicht an einer
grottigen Sprache stört, mag einem dieses unsäglich blödsinnige Buch sogar
gefallen.