Auf der beschaulichen Schäreninsel Sandhamn wird die Leiche
eines Mannes angespült. Offenbar lag er schon länger im Wasser und hat sich in
einem Fischernetz verfangen. Da es keine Anzeichen von Fremdeinwirkung gibt,
geht Kommissar Thomas Andreasson von einem Unfall aus. Als jedoch nur wenige Tage
später die Cousine und einzige Verwandte des Mannes ebenfalls ermordet auf der
Insel aufgefunden wird, liegt der Verdacht des heimtückischen Mordes auf der
Hand. Aber was hatten die beiden auf der Insel zu suchen? Und vor allem: wen
haben sie besucht? Die Anzahl der Bewohner ist überschaubar, aber keiner
scheint sie gesehen und gesprochen zu haben. Ein dritter Toter bringt langsam
Licht ins Dunkel.
Viveca Sten schafft es, die beschauliche Sommeridylle, die
bisweilen durch Massen von Touristen auch gestört wird, geschickt mit einem
interessant konstruierten Mordfall zu verbinden und so Krimispannung und
literarische Erholung in den Schären miteinander zu verbinden. Der Fall ist
komplex genug, um verschiedenste glaubwürdige Spuren zu erlauben und nicht direkt
zum Mörder zu führen und wird sauber gelöst und glaubwürdig motiviert. Die
Figuren, allen voran die beiden Protagonisten Nora und Thomas, haben ihre Ecken
und Kanten ohne jedoch wie so viele andere gerade skandinavische Ermittler in
Depression und Alkoholsucht zu versinken. Die wirken authentisch, lebensnah und
ihre private Geschichte läuft nebenbei ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu
drängen.
Fazit: spannende Unterhaltung, die nicht nur den Mord zu
bieten hat.