Eine hübsche
junge Frau. An den Klippen. Kurz vor dem Sprung. Jamal schafft es noch zu ihr
hin, doch den Fall kann er nicht verhindern. Tot liegt sie am Boden, mit dem
roten Schal um den Hals, den er ihr noch zugeworfen hatte. Der Schreck ist groß
und wird noch größer als die Polizei ihn schnell für den Täter hält, niemand
will seine Version des freiwilligen Suizids bestätigen und da es zuvor schon
ähnliche Fälle gab, steckt Jamal in der Falle. Wie soll er beweisen, dass er
nicht der Täter ist? Angeblich hat die Polizei sichere Beweise für seine Schuld.
Bevor man ihn festnimmt, ergreift er die Flucht.
Ein durch und durch
spannender Roman, der den Leser an vielen Stellen zweifeln und wundern lässt,
ebenso wie den Protagonisten, zu vieles passt nicht zusammen. Sehr gut gelungen
ist die Perspektive Jamals, der langsam daran verzweifelt, dass ihm kein
Glauben geschenkt wird und der nicht weiß, was er der staatlichen Maschinerie
entgegensetzen soll. An vielen Punkten hatte ich Zweifel, dass es dem Autor
gelingen würde, hierfür eine stimmige Erklärung zu finden, doch er findet sie,
alles wird restlos aufgelöst, Fragen oder Unklarheiten werden beseitigt, obwohl
er wirklich auffällig viele Fragezeichen setzt im Laufe der Handlung. Zwar überzeugt
mich die letztliche Auflösung nicht restlos, dafür ist sie mir zu wenig
realitätsnah, was jedoch nicht bedeutet, dass es einen solchen Fall nicht durchaus
geben könnte.
Fazit: ein
spannender Roman, der ganz ohne die derzeit angesagten französischen Klischees
vom tollen Essen und Sonnenschein auskommt, sondern sich auf seine Protagonisten
und die Handlung fixiert.