Saigon, Indochinakrieg. Thomas Fowler, britischer Reporter,
wartet auf seinen amerikanischen Bekannten Alden Pyle. Sie waren für 10 Uhr
verabredet, doch der Amerikaner taucht nicht auf, nur dessen junge Geliebte
steht vor der Tür. Kurze Zeit später erklärt die lokale Polizei, dass sie Pyle
tot aufgefunden haben und beginnt mit den Nachforschungen zur Vergangenheit. Beide
hatten Interesse an der jungen Phuong, im Gegensatz zu Fowler, der zu Hause
Frau und Kind hat, versprach der Amerikaner ihr eine Hochzeit. Fowler setzt
alles daran, die junge Frau nicht zu verlieren. In der Zwischenzeit geht der Krieg
weiter und beide sind auf unterschiedliche Weise involviert, die Lage ist
chaotisch und unübersichtlich, ebenso wie das, was zwischen den Männern
passiert.
Das Buch mischt die zwei Handlungsstränge – die politischen Verwickelungen
des Indochinakrieges und der Kampf der beiden Männer um die junge Vietnamesin –
geschickt mit einander. Der Britische Reporter, der das alte Europa mit seinen
Kolonialabsichten repräsentiert, Pyle als Vertreter des erstarkenden Amerika,
das sich in globale Konflikte einmischt und die junge Vietnamesin, um die sie
Großmächte sich streiten. Dies ist geschickt konstruiert und man wundert sich
nicht, dass die Rezeption des Romans entsprechend verhalten war. Einige
Passagen der Kriegsschilderung sind ausgesprochen lebendig geschildert und
zeigen die Abstrusität, die damit einhergeht. Insgesamt hätte dies für mich
etwas weniger sein dürfen, mich haben die drei Figuren doch mehr interessiert
als der Kolonialkrieg.
Fazit: Klassiker der Literatur, der sicherlich heute noch genauso
aktuell und übertragbar ist wie in den 1950ern.