F. Scott Fitzgeralds vierter Roman spielt im Frankreich der
1920er Jahre. Die Schauspielerin Rosemary Hoyt, eine junge amerikanische
Schauspielerin, lernt dort das Ehepaar Dick und Nicole Diver kennen und ist
sofort von ihnen fasziniert. Doch etwas stimmt mit den beiden nicht, auffällig
ist besonders Dicks Neigung permanent Alkohol zu konsumieren. Bei einem Zwischenfall
in Paris kommen sie Rosemary, die inzwischen schwer verliebt in Dick ist und
sich ihm offensiv an den Hals wirft, zu Hilfe und können so ihre Karriere
retten. Ein Rückblick lüftet dann das Geheimnis um diese wundersame Beziehung
zwischen Dick und Nicole: er hat sie als er gerade anfing als Psychologe zu
arbeiten in einer Klinik kennengelernt, wo sie wegen einer schweren Neurose
untergebracht war. Die Ehe hatte schon vor Rosemary Risse und langsam aber
sicher nähert sie sich ihrem absehbaren Ende entgegen.
Auch wenn der Roman vielfach gelobt und oftmals als das
bessere Werk F. Scott Fitzgeralds angesehen wird, kann ich die Reaktionen zu
Zeiten der Veröffentlichung nachvollziehen. Hat man im „Great Gatsby“ das große
Motiv, das den Protagonisten leitet und antreibt und dem er alles unterordnet,
fehlt hier ein den Roman durchziehendes Thema. Auch hat mich verwundert, wie
zunächst Rosemary ganz klar im Fokus steht und dann plötzlich bedingt durch die
Rückblende verschwindet und auch später nur noch als Randfigur in Erscheinung
tritt. Auch habe ich bessere Romane aus der Entstehungszeit gelesen, die sich
mit psychischen Erkrankungen und deren Realisierung in Figuren
auseinandersetzen.
Fazit: kann m.E. dem „Great Gatsby“ nicht ansatzweise das
Wasser reichen.