Donnerstag, 20. August 2015

Mirjam Pressler - Wer morgens lacht

Auch nachdem sie längst von zu Hause ausgezogene ist und ein eigenes Leben angefangen hat, leidet Anne noch unter der familiären Situation. Dem Vater, dem außer seinen Hasen alles egal ist, der Mutter, die nur ihre Arbeit kennt, der großen Schwester Marie, die einfach alles bekommt, und sie: degradiert zur Putzmagd, die einfach immer funktionieren muss, die alten Kleider aufträgt, gute Noten bringen soll und ansonsten übersehen wird. Als die Oma gestorben war, die einzige, die ihr Zuneigung entgegen brachte, wurde es noch schlimmer. Während Maries Pubertät wurden die Spannungen dann extrem, bis zu dem Tag, als Marie verschwand. Was war mit ihr passiert?

Ein persönlicher Bericht einer Figur, die leidet und durch ihre Brille schon fast paranoid die Familie beschreibt, in schwarz und weiß. Man empfindet Mitleid mit ihr, vor allem, weil sie nicht loslassen kann und auch als junge Frau hochgradig verunsichert ist. Doch der Autorin gelingt es, auch noch ein anderes Bild zu zeichnen, eine weitere Perspektive hinzuzufügen, die einiges in ein anderes Licht stellt und plötzlich sind die Rollen nicht mehr so klar verteilt.


Fazit: keine leichte Kost über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens.
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