Montag, 17. August 2015

Zoe Jenny - The Sky is Changing

Claire und Anthony sind eigentlich in einer glücklichen Beziehung. Nur ein Kind fehlt, um alles perfekt zu machen, so wie bei Claires Schwester Anne. Ihre Schwimmschülerin Nora führt Claire regelmäßig vor, wie schön es sein könnte, sich als Mutter um ihre Tochter zu kümmern. Welchen Sinn sonst sollte ihr Leben haben, vor allem nach dem schrecklichen Unfall, der es ihr für immer unmöglich machte, zu tanzen. Auch Anthony stellt seinen Beruf als Analyst in Frage und beide sehen sich mit der unausweichlichen Aufgabe konfrontiert, mit Mitte 30 Ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben.

Dieses Buch ist einfach nur Zeitverschwendung. Unsympathische und ausgegorene Figuren gepaart mit einer nicht existenten Handlung basierend auf Zeitsprüngen, die keine Motivation erkennen lassen, was soll das? Die Autorin konnte sich offenbar nicht entscheiden, worüber sie schreiben möchte, daher wartet sie mit dem kompletten Rundumschlag an Themen auf: ungewollte Kinderlosigkeit, gewaltsame Jugendliche in europäischen Großstädten, freie Sexualität, IVF, böse Banken, globaler Terror, psychische Traumata, neue Familienkonzepte, Zusammentreffen verschiedener Kulturen. Dass das alles etwas viel ist, kann man direkt erkennen. Und wenn man es dann versucht irgendwie in einem einzigen Roman unterzubringen, wird alles unausgegoren angerissen, logische Zusammenhänge fehlen gänzlich, Positionen werden nicht klar und der Leser fragt sich, worauf die Autorin eigentlich raus will. Besonders unerträglich bei all diesem erzähltechnischen Mist: die weinerliche und nerv tötende Protagonistin Claire, die sich selbst ganz toll findet und fest daran glaubt, dass sie erst dann ein wertvoller Mensch ist, wenn sie endlich ein Kind geboren hat. Diese unsäglich dümmliche Haltung zeigt sich in all ihren Äußerungen, Gedanken und Handlungen und man fragt sich, wie man so etwas einem Leser im 21. Jahrhundert noch zumuten kann.

Fazit: Vollkatastrophe.
Blogverzeichnis - Bloggerei.de