Miles Jaffes Wörterbuch entstand aus einer spontanen Idee
heraus, als er sich einmal wieder über die Bewohner (oder besser: Hausbesitzer)
der Hamptons geärgert hat. Auf seine Internetseite „nukethehamptons.com“ hat er
so viele positive Reaktionen erhalten, dass er das typische Blabla Vokabular
der Hamptons zusammengetragen hat. nach einer kurzen, linguistisch durchaus
interessanten, Einführung listet er Begrifflichkeiten und deren spezifische Bedeutung
für die Hamptons auf.
Was relativ langweilig klingt, gibt jedoch einen immer tieferen
Einblick in das surreale Verhalten und Leben der Superreichen. Manche Begriffe
wie „cidiot“ (= city idiot) oder „Label whore“ sind einem aus anderen Kontexten
durchaus bekannt, auch dass es „Nanny-cams“ zum Überwachen der Kindermädchen
gibt, dürfte sich herumgesprochen haben. Daneben gibt es Wortneuschöpfungen,
die einem laut loslachen lassen, wie etwa „garage mahal“ für die Sucht nach
Riesengaragen oder „tanorexia“ bei zu viel Sonneneinstrahlungsbedarf. Auch die
Erläuterungen beispielsweise zu „Feng Shui“ als asiatische Einrichtungsphilosophy
oder alternativ schlichter Marketingtrick lassen schmunzeln.
Aber an manchen Stellen traut man seinen Augen kaum, dass es
etwas wie „anal bleaching“ gibt, wäre mir im Leben nicht eingefallen, eine „acquired
incompetence“ aufgrund der dauernden Bemutterung von allerlei Personal ist
schon fast erschreckend, getoppt wird dieses für mich nur durch folgenden
Eintrag:
„sacrificial
lamb n. 1. A child maintained only for the sake of appearances. A necessary
ornament. 2. A child, often adopted, to impress others and enhance the status
of the parent or parents. A trophy child.“
Fazit: unterhaltsam bis erschreckender Blick in eine Welt irgendwo
auf einem anderen Planeten.